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Untergegangene Orte

In der näheren Umgebung zum heutigen Hailer

 

 

Ettengesäß

 

Zwischen Hailer und Altenhasslau existierte einst eine untergegangene Ortschaft – Ettengesäß, auch Etzengesäß oder Weißkirchen.

Ein Bild aus dem Jahr 1853 von der Kirche des Ortes, der  Kirche St. Veit – der sogenannten Weißkirche, war um die Wende zum 20. Jahrhundert noch erhalten und hinterlässt uns einen Eindruck, wie die Kirche ausgesehen hat. Reste der Weißkirche sollen noch zum Bau eines Torbogens in der Heylstraße verwendet worden sein.

 

Auf alten Karten und in Urkunden ist die Gemeinde Ettengesäß ab 1345 verzeichnet, verschwindet jedoch um das Jahr 1500 komplett von der Bildfläche. Noch heute stoßen aber Bauern beim Pflügen ihrer Felder auf Reste der Fundamente. Aus der Luft kann man auch dunkle Flecken erkennen, die die Lage der Ortschaft deutlich machen.

 

Da im Jahr 1539 der Diebstahl eines Messgewandes aus der Kirche St. Veit aktenkundig wurde, muss die Kirche zu diesem Zeitpunkt noch benutzt worden sein.

Die Bezeichnung „Weißkirche“ geht wahrscheinlich auf eine mundartliche Vereinfachung des Namens St. Veitskirche zurück. Die kleine Kirche wird eine Nebenkirche der Altenhasslauer Pfarrstelle gewesen zu sein. Man vermutet, dass es deshalb auch keinen Kirchhof bei der Weißkirche gab, sondern die Toten in Altenhasslau bei der Mutterkirche beerdigt wurden.

 

 

Reifritz

 

In einigen alten Urkunden werden die Gemeinden Hailer und Reifritz in engem Zusammenhang genannt.  Wahrscheinlich lag der Ort westlich von Altenhasslau an der Schandelbach am Ausgang des Reifertsgrundes.

 

Im Jahr 1250 wurde beurkundet, dass eine Nonne des Klosters Meerholz für ihren eingebrachten Besitz einen Hof in „Rifrides“ erhält.

1361 muss der Ort bewohnt gewesen sein, weil ein Heinz Zingrave aus Ryffericz als Zeuge auftrat.

1370 hatte Kloster Selbold in Rifritz Weinberge.

1551 wird beurkundet, dass der „Zehend im Reifferts“ nicht dem Kloster Selbold zugeordnet wird, sondern den Herren von Ysenburg.

 

Dann taucht Reifritz noch einmal in einer Urkunde auf:

Item quicquid est allo du et bererditatis in Libelaz (Lieblos) et in Rifridesetz in Hachezis (Haitz) in Gelenhusen.

 

Danach taucht der wahrscheinlich südwestlich von Ettengesäß gelegene Ort im Dunkel der Geschichte unter!

 

 

Über die verschwundenen Siedlungen Rodenborn, Armansgesäß und Pfaffenhausen liegen noch keine genauen historischen Unterlagen vor. Vielleicht sind es nur andere Bezeichnungen der oben genannten Orte? Sie müssen aber auf der westlichen Seite des Schandelbaches zu finden gewesen sein – heute Hailerer Gemarkung.

 

 

Ebenfalls noch nicht abschließend erforscht sind keltische Siedlungsreste (ca. 88 bis 450 v.Chr.), die 1990 bei der Erschließung des Hailerer Gewerbegebietes Ost  unterhalb des Sonnenberges gefunden wurden.  Gefunden wurden u.a. fünf gut erhaltene Feuerstellen und tönerne Gefäße, die im Heimatmuseum Gelnhausen ausgestellt werden sollen.

 

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G.K. – 2005/07

 

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