Musicalsommer 2008
Jekyll
& Hyde
Musical von Frank Wildhorn (Musik) und Leslie Bricusse (Buch
und Text) Burgfestspiele Bad Vilbel
2008
Bad Vilbel, 20.06.2008 – 20.15 Uhr - Meine ganz persönlichen Eindrücke- |
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Noch mehr
Festspiele??? Brauchen wir das eigentlich?? Diese Frage werde
ich am Ende meines Berichts beantworten. Hier erst einmal die Beschreibung
des (für uns) „neuen“ Festspielortes Bad Vilbel. Die Kurstadt liegt in
unmittelbarer Nähe der Großstadt Frankfurt und ist trotzdem ländlich angehaucht.
Bekannt ist die Stadt vielen sicher durch die „Bad Vilbeler Urquelle“, ein
weltbekanntes Mineralwasser. Obwohl die Stadt
gar nicht weit von uns entfernt ist, gab es bisher für uns keinen Grund,
dorthin zu fahren. Bisher – denn in diesem Jahr gab es einen Grund. Die
Burgfestspiele, die in der alten Wasserburg-Ruine mitten in der Stadt und im
Kurpark stattfinden. |
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So idyllisch sieht
die Burg aus!! - aber alles ist professionell organisiert, die Bewirtung
fängt schon um 18.00 Uhr an. Man kann also einen richtig gemütlichen Abend in
der Burg verbringen, besonders bei so herrlichen Sommerwetter wie wir das
hatten. |
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Der Zuschauerraum
im Burghof ist in zwei Abschnitte unterteilt – Tribüne rechts, die mit ca. 23
Reihen sehr groß ist und Tribüne links, mit 16 Reihen etwas kleiner.
Insgesamt haben ca. 700 Besucher Platz. Die Bühne selbst ist auch sehr klein
und durch die Enge des Burghofs ist man doch sehr nah am Geschehen. Mitten in
den Zuschauern steht ein großer Nussbaum, in dem noch bis spät in den Abend
die Vögel gesungen haben. Das ca. 14 Mann
starke Orchester unter Leitung von Thomas Lorey hat seinen Platz auf einer
erhöhten Plattform über der Bühne – sicher kann man die Musik noch sehr weit
in den Kurpark hinaus hören!! Das Bühnenbild besteht
für die Inszenierung von „Jekyll & Hyde“ eigentlich nur aus einer ca. 4 m
großen Drehbühne und ein paar rostigen Fassadenteilen, durch die die
Darsteller mittels sechs Schiebetüren auf die Bühne gelangen. Die
Schiebetüren sind entweder Gitter oder normales Holz oder metallisch, wenn
sie das Labor darstellen. Die Requisiten, die insgesamt sehr sehr sparsam
verwendet werden, kommen durch die Drehbühne zu den Darstellern. |
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Die Besetzung:
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1. Akt: Durch das
eigentlich nicht vorhandene Bühnenbild, wird der Fokus des Betrachters noch
mehr auf die Darsteller gelenkt. Das Krankenhaus am Anfang des Stücks, bei
dem wir den kranken Vater von Dr. Jekyll im Rollstuhl sehen, gibt es auch nur
in der Vorstellung des Zuschauers. Nur hinter den sechs Schiebtüren der
Bühnen können wir sechs Patienten erkennen, die offensichtlich geistig
verwirrt sind. Jekyll (Alexander Di Capri) will von Sir
Danvers Carew (Erwin Bruhn) die Erlaubnis, weitere Forschungen zu betreiben um seinen
Vater vor dem Wahnsinn zu bewahren, aber der appelliert an die Vernunft des
jungen Arztes. „Ich muss
erfahr’n“ – Jekyll rechtfertigt vor sich selbst, dass er alles
erforschen will. Er will wissen, warum es Gut und Böse gibt und will das
Gleichgewicht für Gut und Böse finden. Dass alles nur „Fassade“
ist, erfahren wir danach vom Ensemble, das auf den Straßen von London nicht
nur die schöne Seite des Lebens sehen. Das Ensemble stellt die einfachen
Leute dar und entsprechend ist auch die Kleidung einfach und nicht mehr ganz
neu. Der
Burgfestspiele-Chor „Vil-belCanto“, bestehend aus engagierten Laien, zeigt gleich zu Beginn,
dass die Mitglieder konzentriert bei Sache und gut bei Stimme sind! Die
Prüfungskommission des St. Jude Hospitals tritt zusammen und soll darüber
entscheiden, ob Dr. Jekyll weitere Forschungen genehmigt werden sollen – „Fern
und im Dunkel“ . Lady Baconsfield (Sissy Staudinger), Lord Savage (Peter Trautwein), Sir
Danvers Carew, General Lord Glossop (Wolfgang Krautwig) und der Bischof von Basingstoke (Daniel Coninx) unter der Leitung
von Sir Simon Stride (Daniel Pabst) lehnen den Antrag ab! Schön, wie die
noble Gesellschaft von London sich hier dekadent und überheblich gibt. Im noblen Haus von
Sir Danvers Carew – wobei das „noble Haus“ natürlich auch aus den rostigen
Fassadenteilen besteht und wir uns die prächtige Ausstattung so gut wie
möglich vorstellen müssen –
findet „die Verlobungsfeier“ von Lisa (Eva Aasgaard), der Tochter von
Sir Danvers, und Dr. Henry Jekyll statt. Sir Danvers macht sich Sorgen um
seine Tochter, da er Dr. Jekyll nicht vertraut. Trotz der ablehnenden Haltung
ihres Vaters und der feinen Gesellschaft gegenüber ihrem Verlobten, steht
Lisa bedingungslos hinter Henry – „Nimm mich wie ich bin“. Den
Junggesellenabschied feiern Henry und sein Freund John Utterson (Matthias Pagani) im Nachtclub
„Rote Ratte“. Puffmutter Nelly (Sissy Staudinger) begrüßt die feinen Gäste persönlich und schickt auch nur ihr
„bestes“ Mädchen zu den Herren. Lucy Harris (Anne Hoth) macht nun auch gleich den Letzten
klar, um was es hier geht – “Schaff die Männer ran”. Jekyll
weiß nicht so richtig, wie er sich verhalten soll. Es scheint, als würde ihm
seine Erziehung mehr Kontakt zu Lucy verbieten, aber er überlässt ihr
trotzdem seine Karte, für den Fall, dass sie mal Hilfe benötigt.... Spider (Peter Trautwein), der Zuhälter im
Puff, macht Lucy auf brutale Weise klar, wozu in diesem Etablissement
arbeitet – ein bisschen weniger Sozialarbeit! Wieder zurück in
seinem Labor – nun ja, Labor ist natürlich übertrieben. Der Raum
besteht aus vier glänzenden Drehtüren und einem Metalltisch mit einem Ständer
für die Elixiere. Jekyll ist fest entschlossen das Experiment mit der
Trennung von Gut und Böse durchzuführen – „Dies ist die Stunde“.
Er trinkt Elixier JH7 und trägt seine Eindrücke in das Buch ein. Plötzlich
findet eine Verwandlung mit ihm statt – „Die Verwandlung“. Aus
dem smarten Jekyll wird eine Bestie, die wenig später die Straßen Londons
unsicher macht. Ich beschreibe die
Verwandlung mal aus meiner Sicht. Jekyll trinkt das Reagenzgläschen mit der
roten Flüssigkeit aus. Er bemerkt, wie die Flüssigkeit wirkt und er sich
verändert. Plötzlich wälzt er sich auf dem Boden wie von Krämpfen geschüttelt
– allerdings hätte man die Bühne doch vorher mal feucht wischen sollen, denn
der feine Anzug von Jekyll zeigte erheblich Spuren und Staub! Während er sich
auf dem Boden wälzt, löst er den Haargummi und als er dann wieder aufsteht,
nun in eher gebückter, animalischer Haltung, hat er die langen Haare offen. Was dann kam,
brachte mich persönlich doch sehr zum Grinsen. Hinter den offenen
Schiebetüren auf der Bühne schlich ein Gestalt mit einem knitterigen
schwarzen Cape, die mich insgesamt mehr an den Nosferatu aus dem alten
Stummfilm denn an ein Monster a la Hyde erinnerte. So stelle ich mir nicht
„das Böse“ vor, sondern einen Vampir! Schauspielerisch
hat Alexander Di Capri das beste aus dieser Verkleidung gemacht. Er wirkte
böse und sprach auch mit veränderter tiefer Stimme. „Welch Gefühl
so lebendig zu sein“ sang er dann auch mit tiefer Stimme als Hyde.
Das Böse zeigt seine Macht. Er fällt über die Lucy her, die dabei auch
verwundet wird. „Fassade-Reprise“
– man erzählt sich auf den Straßen von London von dem Tier. Alle haben Angst,
aber jeder versteckt sich hinter einer Fassade. Lisa macht sich
Sorgen um Henry und will ihn im Labor besuchen. Er weist sie brüsk ab. John Utterson
soll ihm dringend Nachschub für sein Elixier besorgen. Für mich kam nun
das schönste Lied der ganzen Vorstellung - mit Gäsehautpotenzial. Die Stimmen
von Sir Danvers, Utterson, Lisa und Jekyll harmonierten ideal bei dem Lied „Sein Lebenswerk“. Sir Danvers warnt darin seine
Tochter vor dem unberechenbaren Jekyll und gleichzeitig warnt Utterson Jekyll
davor, mit dem Experiment weiterzumachen. Dann bekommt Jekyll
überraschenden Besuch – Lucy kommt zu ihm. Staunend steht sie im Haus von Dr.
Jekyll bewundert die (nicht vorhandene) prachtvolle Ausstattung. Sie bittet
den Arzt um Hilfe und zeigt ihm ihre schwere Verwundung, die Hyde ihr
beigebracht hat. Jekyll ahnt die Zusammenhänge und er hilft Lucy. Lucy spürt, dass
dieser Mann etwas Besonderes ist und verliebt sich in Dr. Jekyll - „Jemand wie du“. Hyde erwischt den
perversen Priester, der sich gerade von seinem „Freudenjungen“ verabschiedet.
Der Hass geht mit ihm durch und er ersticht den Priester. Das Böse hat
gesiegt. -
Pause - 2. Akt: Die Zeitungen
berichten über den Mord an dem „armen Bischof“ und einigen anderen Morden.
Nun suchen alle den „Mörder, Mörder!“ An der Trauerfeier
für Bischof Basingstroke nimmt die feine Gesellschaft teil und lästert
heimlich über die Vorlieben des Bischof. Hyde mordet weiter – zuerst ersticht
er den General (kleine Panne: das Messer fällt vorher zu Boden), dann
Lady Baconsfield, die mit ihrer Halskette erwürgt und dann auch noch ihres
Schmucks beraubt wird. Lord Savage spürt die Gefahr und will fliehen, aber
auch er wird ermordet – er wird brutal gegen einen Pfosten gestoßen. Lisa wartet auf
Jekyll in seinem Büro. Sie entdeckt seine Aufzeichnungen und liest darin. Er
reagiert sehr wütend und entreißt ihr das Buch – er will allein sein.
Trotzdem gelingt es Lisa, ihn davon zu überzeugen, dass sie ihn liebt und sie
immer zu ihm stehen wird – „Da war einst ein Traum“. Als Lisa gegangen
ist, gesteht sich Jekyll ein, dass sein Experiment außer Kontrolle geraten
ist. John Utterson kommt
entrüstet ins Labor. Er hat das Testament von Jekyll erhalten, in dem er
verfügt, dass alle Befugnisse und sein Besitz nach seinem Tod an Edward Hyde
übergehen. John ist entsetzt, aber Jekyll besteht auf seinem Testament und
wirft ihn raus. Lisa und Lucy
träumen – „Nur dein Blick“ singen sie im Duett und hoffen
unabhängig voneinander beide auf ein gemeinsames Leben mit Henry Jekyll. In seinem Labor
gerät Jekyll aus der Fassung – das Böse in ihm hat die Überhand gewonnen.
John ist entsetzt seinen Freund so zu sehen. Es gelingt Jekyll noch einmal,
sich zurückzuverwandeln. Wieder Jekyll bittet er seinen Freund, dafür zu
sorgen, dass Lucy unverzüglich die Stadt verlässt. John führt den
Auftrag, Lucy einen Brief und Geld zu überbringen, aus. Er findet sie in
ihrem Zimmer, in dem sie auch die Freier empfängt. Lucy liest erschüttert den
feinfühligen Brief von Dr. Jekyll. Er bittet sie, London zu verlassen, weil
sie in großer Gefahr sei, versichert ihr aber, dass er sie nie vergessen
wird. Lucy weiß nicht,
was sie tun soll – sie versteht nicht, warum Jekyll ihr das nicht selbst
mitteilt. „Ein neues Leben“ – davon träumt Lucy und sie hofft
auf eine Chance für sich, aus ihrem jetzigen Leben zu entkommen – aber sie
hofft auch, dass sie dieses neue Leben mit Jekyll beginnen kann.... Plötzlich dringt
Edward Hyde in Lucys Zimmer ein und bedrängt sie auf ihrem Bett. Sie hat zwar
Angst, sieht aber auch den geliebten Henry. „Ein gefährliches Spiel“
beginnt – Lucy kann der Faszination von Hyde nicht widerstehen. Hyde gerät
außer Kontrolle und erstickt Lucy mit ihrem Kopfkissen. Hyde erkennt, was
er getan hat – „Freundlichkeit, Zärtlichkeit nahm dir der Sommer“......
„Mädchen der
Nacht“ - erklingt melancholisch das Lied. Puffmutter Nelly (sie kommt
mit ihren Mädels durch das Publikum auf die Bühne) singt dieses Lied sehr
traurig und nachdenklich, denn sie hat erkannt, dass „ihre“ Lucy tot ist. Die
Hoffnung auf ein anderes Leben ist wieder einmal nicht in Erfüllung gegangen. Noch einmal
versucht Jekyll sich von seinem bösen Ich zu trennen. „Die Konfrontation“ –
der Kampf zwischen dem immer stärker gewordenen Bösen und dem Guten in Dr.
Jekyll beginnt. Er wehrt sich verzweifelt und glaubt am Ende auch selbst,
dass er sich von Hyde endgültig befreit hat... Es bleibt aber die Frage: „Ist
er gut oder schlecht?“ (Fassade-Reprise). Die
Hochzeitsglocken läuten – „Die Hochzeit“. Alles scheint zu
einem glücklichen Ende zu kommen. Vor dem Altar fragt der Pfarrer, ob Henry
seine Lisa heiraten möchte – da tritt das Böse aus Jekyll hervor. Er wälzt
sich auf dem Boden und faucht schließlich Utterson an, dass er seinen
Freundschaftsdienst erfüllen und ihn erschießen soll. Utterson kann aber
nicht. Da greift ihn Hyde an und im Reflex fallen die Schüsse. Hyde stirbt in
den Armen von Lisa - und mit ihm Henry Jekyll. |
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Die großartigen
Darsteller wurden von den Zuschauern begeistert gefeiert. Schade, dass alles
so schnell schon wieder vorbei war! *********************************** |
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Alexander Di Capri – Jekyll / Hyde Großartige
Leistung, sehr stimmgewaltig Als Hyde hat er
sich animalisch bewegt und viel tiefer und rauer gesungen – sehr viel
Bühnenpräsenz. Die kleine Panne mit dem herunter gefallenen Dolch hat er
professionell überspielt. Als Jekyll war er
mir zu farblos, zu aufgesetzt freundlich – leider auch mit wenig
Bühnenpräsenz. Die Verwandlung und
die Konfrontation hat er sehr gut gespielt – s.o. man spürte die innere
Zerrissenheit und den verzweifelten Willen, alles doch noch zum Guten zu
wenden. Hab ich richtig in
Erinnerung, dass er als Jekyll mit der linken Hand und als Hyde mit der
rechten Hand geschrieben hat?? |
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Eva Aasgaard – Lisa Eine sehr nette Lisa, aber auch erstaunlich
selbstbewusst (für die damalige Zeit) Eva hat ihre Lieder alle mit sehr starker,
klarer Stimme vorgetragen und besonders in den Duetten konnte sie ihre
kraftvolle Stimme gut zum Ausdruck bringen. |
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Anne Hoth – Lucy Ihre Darstellung
der Lucy war sehr sympathisch und verständlich – eine Hure, die von einem
„normalen“ Leben mit einem „normalen“ Mann träumt. Fast schon zu lieb. Stimmlich habe ich
bei ihr Probleme!! Sobald sie höhere Töne singt, fängt ihre Stimme an zu
„kieksen“ – übertriebene Betonung auf diese Tönen. Gut gefallen haben mir
auch bei ihr die Duette. Da konnte man hören, dass sie eine sehr starke
Stimme hat. |
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Sissy Staudinger – Lady Baconsfield / Nelly Zwei so
unterschiedliche Rollen im gleichen Stück? – erstaunlich. Als Lady
Baconsfield überheblich, oberflächlich und arrogant und mit einem sehr
schnippischen Lachen. Als Nelly in einem
wirklich außergewöhnlich offenherzigen Kostüm, aber nicht nur deshalb im
Mittelpunkt. Eine so ungewöhnlich tiefe Musicalstimme hört man leider viel zu
selten in einem Musical. Das Lied „Mädchen der Nacht“ hat sie so schön
melancholisch und nachdenklich gesungen, dass es mir noch sehr lange im Ohr
war. |
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Erwin Bruhn – Sir Danvers Carew So stelle ich mir
einen noblen englischen Gentleman vor! Er spielte zurückhaltend, konnte aber
mit sehr guter Stimme überzeugen. Peter Trautwein – Lord Savage / Spider Ebenfalls zwei sehr
unterschiedliche Rollen! Bei Lord Savage, diesem versnobten Londoner, konnte
man noch ein bisschen den „Geist der Weihnacht“ erkennen J - aber als Spider war er wirklich gänzlich anders und
regelrecht fies und brutal. Matthias Pagani – John Utterson Die Rolle gibt
sicher nicht ganz so viel her, aber bei „Sein Lebenswerk“ konnte man sehr
schön seine klare Stimme hören. Insgesamt harmonierte er gut mit Alexander Di
Capri und spielte einen
glaubwürdigen „Freund“. Daniel Pabst – Stride Eine Rolle wie
gemacht für ihn! Sein Engagement für
das Stück konnten wir schon vor der Vorstellung miterleben, als er als
Dance-Captain mit dem Ensemble
„Mörder, Mörder!“ geprobt hat. |
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der Frage vom Anfang: Noch mehr
Festspiele??? Brauchen wir das eigentlich?? Meine Antwort
lautet: Ja! SOLCHE Festspiele brauchen wir. Ein Stück, das
weltbekannt ist, in einer neuen Inszenierung, mit genialen Darstellern, einem
Live-Orchester, in einer minimalen Kulisse auf die Bühne zu bringen und das
alles zu einem Preis in der teuersten Kategorie von 31,00 Euro. Gut gefallen hat
mir besonders, dass man in dieser Inszenierung ohne die sonst üblichen
Unmengen an Blut ausgekommen ist. Man kann Morde also auch anders darstellen
– wenn sie denn schon sein müssen. Auch dass die eindeutigen Szenen im Puff
immer noch so dezent waren, dass man ohne Rot zu werden hinsehen konnte – das
hab ich auch schon wesentlich eindeutiger und vulgärer erlebt. Insgesamt war das
ganze Stück ziemlich gekürzt und auf ca. 120 Minuten zusammengefasst worden.
Wenn ich mich richtig erinnere, haben auch ein paar Lieder gefehlt. Einzelne
Personen, wie z.B. der Diener Poole, waren ganz eingespart worden, was aber
nicht negativ auffiel. Etwas mehr Ausstattung hätte ich mir allerdings für
das Labor gewünscht und eine bessere Verkleidung für Hyde, der mit seinem
Vampir-Umhang irgendwie deplaziert wirkte. So ein altmodischer Mantel mit
Pelerine hätte doch viel besser gepasst!! Wir haben sowohl
Bad Hersfeld als auch Bad Vilbel gesehen und haben uns in Bad Vilbel sehr
wohl gefühlt – Darsteller und Atmosphäre großartig. Ich kann jedem diese
„kleinen“ Festspiele nur empfehlen! |
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Gudrun Kauck, 25.06.2008 |
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