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Phantom – The Las Vegas Spectacular

Ein Bericht von Sonja B., die im Urlaub im Juli 2007 in Las Vegas war

 

 

Ja, war schon im Urlaub!
Unser erstes Reiseziel war New York. Am 26.06. habe ich mir dort eine Vorstellung angesehen.
Phantom: Howard McGillen; Christine: Jennifer Hope Wills und Raoul: ???. Naja: Wie wohl in den USA üblich öffnet sich das Foyer erst 30 min vor der Vorstellung und bis dahin gab es vor der Tür schon eine nette Schlange, an der man sich anstellte. Endlich drin kurz durchs Foyer, ein Blick auf die Souvenirs, Programm gekauft und Platz gesucht. New York war heiß und wir dementsprechend angezogen. Fürs Theater sollte man sich aber immer noch etwas zum Drüberziehen mitnehmen. Wir hatten leider nichts und so hatten wir schon sehr bald Eisarme. Die Vorstellung: stimmlich haben mir eigentlich alle gut gefallen. Howard McGillen wollte mich so rein gar nicht überzeugen. Es fehlte aber auch dem Ganzen an Intensität. Irgendwie wurde hier das Stück nur runtergespielt. Ich war nicht einen Moment ergriffen oder berührt oder entdeckte etwas Neues (bis auf leichte Kostümänderungen, bzw. war in New York als auch in Vegas z.B. das blaue Kleid von Christine ohne die weiße Stickerei auf dem dunkelblauen Samt, oder Christine hat diesen Fädenrock auch noch unter ihrem weißen "Morgenmantel" (oder wie nennt man den eigentlich?) an. Auch die Pause war sehr kurz, der Kronleuchter sehr langsam und dann war es auch schon vorbei und wir standen wieder auf der Straße.
In Erinnerung ist mir geblieben, dass Mr. McGillen den Mund stets sehr (sehr!!!!) weit aufreißt. Jennifer Hope Wills war süß als Christine - Raoul eher blass.
Naja. Es hat mich nicht noch einmal hingezogen.

Las Vegas. 07.07.07
Ich hatte mir schon lange im Voraus eine Karte fürs Phantom besorgt und saß in der ersten Reihe mittig. Leider musste ich vor Ort feststellten, dass es keine 6p.m. Vorstellungen mehr gibt, sondern alles auf 7p.m. verschoben wurde. Nunja. Hatte ich im Venetian (Hotel, in dem das Stück aufgeführt wird), also noch etwas Zeit. Ich bin am Kanal rumgeschlendert, habe mir ein Eis gegönnt und die UNZÄHLIGEN Brautpaare beobachtet. Das Datum hat wirklich gelockt!!!!!


6:30p.m. - Einlass. Das Foyer ist nicht so schön.
Getränke und Brezel etc. darf man hier mit in den Zuschauerraum nehmen und überall waren Platzanweiser oder "Kontrolleure" (No photographas please!").
Der Zuschauerraum ist umwerfend!!!!!
Die Seitenlogen sind zuerst noch zugehängt und werden auch während der Ouvertüre "befreit"
Die Bühne ist riesig (in Höhe und Breite), der Kronleuchter hängt in 3 Teilen über den Zuschauerplätzen und ein Teil liegt wie bekannt auf der Bühne. Schon ein seltsamer Anblick und ich muss gestehen wegen dieses Spezial-Effekts mit dem Leuchter war ich etwas skeptisch.
Mir blieb wenig Zeit diesen schönen Zuschauerraum zu genießen, denn los ging es.
Wir wurden vom Phantom persönlich begrüßt in seinem Opernhaus und zu Aufmerksamkeit ermahnt, die keine Fotoapparate oder Filme zulässt. Ganz nett gemacht. :-)
Schon die Auktion ist leicht gekürzt (die Totenschädel fehlen zum Beispiel), aber alle Kürzungen fallen eigentlich nur dem auf, der das Stück schon auswendig kann und sich immer wundert, wenn der bereits gedachte Text nun doch nicht kommt.


Die Ouvertüre - bombastisch. Meiner Meinung nach auch leicht anders orchestriert (z.B. E-Gitarren) und laut. Das ging durch und durch. Dabei schweben die 4 Kronleuchterteile über die Köpfe des Publikums und setzen sich zusammen. Effektvoll und ich war mächtig beeindruckt. Hannibal dann sehr gekürzt und was eben neu ist, man kann auf den Schnürboden sehen, so dass Bouquet von da oben aus argumentieren kann.
Besetzung (Brent Barrett, Kristi Holden und Tim Martin Gleason - ebenso am 09.07. - am 10.07.Anthony Crivello und Elizabeth Loyacano).
Brent Barrett gefiel mir gut, auch wenn er stimmlich in den Höhen nicht ganz so fit war (zweimal war er nicht mehr zu hören), aber schauspielerisch überzeugte er, gefiel mir durch seine weichen Bewegungen. Kristi Holden war eine SUPER Christine, wobei ich ihren "Entenpopo" bei Hannibal einfach nicht aus dem Kopf bekomme. Das Mikro ist dämlich versteckt!!! Tim Martin Gleason stimmlich stark, aber die Phantome habe hier vom Eindruck beide dominiert.
Anthony Crivello ist ein "älteres" Phantom und macht stimmliche Schwächen (auch die Höhen) durch intensives Spiel wieder wett. Er scheint in Las Vegas der Star zu sein, denn er wurde vom Publikum deutlicher gefeiert als Brent Barrett. Sein Ende hat mich berührt. Nachdem Christine ging, hielt er den Ring an die Brust und Schlug mit der anderen Hand drauf. Er wirkte sehr gebrochen und verletzt und ... war berührend. Brent Barrett sehe vor meinem geistigen Auge immer noch neben dem Spiegel stehen (bei Musik der Nacht). Kann das gar nicht beschreiben. Unglaubliche Präsens! Gar nicht gefallen haben mir persönlich Rebecca Spencer als Mme Giry (ätzend, die wirkte wie unter Drogen, schaute immer zur Decke und ... Ne!) und Elizabeth Loycano - viel schwächer als Kristi Holden. Stimmlich immer ein starker Bruch zwischen Gesangs- und Sprechstimme. Sie klingt künstlich mädchenhaft. Manchmal hat sie was von der Brightmann, aber das meine ich jetzt nicht wirklich positiv. Wie soll ich sie beschreiben. Gefiel mir einfach nicht in ihrer Künstlichkeit. War auch im schauspielerischen nicht so natürlich und wirkte zum Beispiel bei der Musik der Nacht arg übertrieben, wo sie sich bog wie eine Fahne im Wind. Hat auch ganz oft die Nase hoch und den Kopf im Nacken, aber immer sehr übertrieben.


Zurück zum Stück.
An den Kernstücken hat man nicht viel geändert.
Die Proben zu Il Muto fehlen und die zweite Managerszene. Wichtige Textstücke werden so eingebaut. Ganz neu dabei: nach dem Maskenball Vorhang zu, Giry stürmt raus mit Raoul im Schlepptau. Szene ist gekürzt. Sie flieht dann durch den Zuschauerraum und er will hinterher. Da kommen die Direktoren und Christine (vor den roten Vorhang) und rufen ihn. Schnell wird das Wichtigste zusammengefasst, da bricht Christine auf den Stufen, die in den Zuschauerraum führen, zusammen. So wird der wichtige Text untergebracht.
Proben zu Il Muto gibt es nicht.
Ach ja - das Phantom warnt vor dem Chandelierfall nicht oben von der Brüstung, sondern erst hört man nur seine Stimme und dann hängt er am Lüster. Netter Effekt!
Da es keine Pause gibt, gibt es nach der Engelszene einen grellen Blitz und das Opernhaus wird unter Feuerwerk als "Sichtschirm" aufgebaut. Dahinter wird die Treppe (noch mit zusätzlichem Drehmechanismus) aufgebaut. Die Direktoren treffen sich aber noch vor dem Opernhaus.
Oh ja - Joseph Bouquet - Der Arme muss mit dem Phantom kämpfen, bekommt dabei die Schlinge um den Hals und wird von der Brüstung gestoßen. Auch gut gelöst, dass man das mal "beobachten" kann.
Ich komme hier ganz aus der Reihenfolge.
Wishing you were somehow here again - Mag ich ja

 

 

Bericht von Sonja B., 2007

Danke Sonja!!