Ja, war schon im Urlaub!
Unser erstes Reiseziel war New York. Am 26.06. habe ich mir dort eine
Vorstellung angesehen. Phantom: Howard McGillen; Christine: Jennifer Hope Wills und Raoul:
???. Naja: Wie wohl in den USA üblich öffnet
sich das Foyer erst 30 min vor der Vorstellung und bis dahin gab es vor der
Tür schon eine nette Schlange, an der man sich anstellte. Endlich drin kurz
durchs Foyer, ein Blick auf die Souvenirs, Programm gekauft und Platz
gesucht. New York war heiß und wir dementsprechend angezogen. Fürs Theater
sollte man sich aber immer noch etwas zum Drüberziehen mitnehmen. Wir hatten
leider nichts und so hatten wir schon sehr bald Eisarme. Die Vorstellung:
stimmlich haben mir eigentlich alle gut gefallen. Howard McGillen wollte mich
so rein gar nicht überzeugen. Es fehlte aber auch dem Ganzen an Intensität.
Irgendwie wurde hier das Stück nur runtergespielt. Ich war nicht einen Moment
ergriffen oder berührt oder entdeckte etwas Neues (bis auf leichte
Kostümänderungen, bzw. war in New York als auch in Vegas z.B. das blaue Kleid
von Christine ohne die weiße Stickerei auf dem dunkelblauen Samt, oder
Christine hat diesen Fädenrock auch noch unter ihrem weißen
"Morgenmantel" (oder wie nennt man den eigentlich?) an. Auch die
Pause war sehr kurz, der Kronleuchter sehr langsam und dann war es auch schon
vorbei und wir standen wieder auf der Straße.
In Erinnerung ist mir geblieben, dass Mr. McGillen den Mund stets sehr
(sehr!!!!) weit aufreißt. Jennifer Hope Wills war süß als Christine - Raoul
eher blass.
Naja. Es hat mich nicht noch einmal hingezogen.
Las Vegas. 07.07.07
Ich hatte mir schon lange im Voraus eine Karte fürs Phantom besorgt und saß
in der ersten Reihe mittig. Leider musste ich vor Ort feststellten, dass es
keine 6p.m. Vorstellungen mehr gibt, sondern alles auf 7p.m. verschoben
wurde. Nunja. Hatte ich im Venetian (Hotel, in dem das Stück aufgeführt
wird), also noch etwas Zeit. Ich bin am Kanal rumgeschlendert, habe mir ein
Eis gegönnt und die UNZÄHLIGEN Brautpaare beobachtet. Das Datum hat wirklich
gelockt!!!!!
6:30p.m. - Einlass. Das Foyer ist nicht so schön.
Getränke und Brezel etc. darf man hier mit in den Zuschauerraum nehmen und
überall waren Platzanweiser oder "Kontrolleure" (No photographas
please!").
Der Zuschauerraum ist umwerfend!!!!!
Die Seitenlogen sind zuerst noch zugehängt und werden auch während der
Ouvertüre "befreit"
Die Bühne ist riesig (in Höhe und Breite), der Kronleuchter hängt in 3 Teilen
über den Zuschauerplätzen und ein Teil liegt wie bekannt auf der Bühne. Schon
ein seltsamer Anblick und ich muss gestehen wegen dieses Spezial-Effekts mit
dem Leuchter war ich etwas skeptisch.
Mir blieb wenig Zeit diesen schönen Zuschauerraum zu genießen, denn los ging
es.
Wir wurden vom Phantom persönlich begrüßt in seinem Opernhaus und zu
Aufmerksamkeit ermahnt, die keine Fotoapparate oder Filme zulässt. Ganz nett
gemacht. :-)
Schon die Auktion ist leicht gekürzt (die Totenschädel fehlen zum Beispiel),
aber alle Kürzungen fallen eigentlich nur dem auf, der das Stück schon
auswendig kann und sich immer wundert, wenn der bereits gedachte Text nun
doch nicht kommt.
Die Ouvertüre - bombastisch. Meiner Meinung nach auch leicht anders
orchestriert (z.B. E-Gitarren) und laut. Das ging durch und durch. Dabei
schweben die 4 Kronleuchterteile über die Köpfe des Publikums und setzen sich
zusammen. Effektvoll und ich war mächtig beeindruckt. Hannibal dann sehr gekürzt
und was eben neu ist, man kann auf den Schnürboden sehen, so dass Bouquet von
da oben aus argumentieren kann.
Besetzung (Brent Barrett, Kristi Holden und Tim Martin Gleason - ebenso am
09.07. - am 10.07.Anthony Crivello und Elizabeth Loyacano).
Brent Barrett gefiel mir gut, auch wenn er stimmlich in den Höhen nicht ganz
so fit war (zweimal war er nicht mehr zu hören), aber schauspielerisch
überzeugte er, gefiel mir durch seine weichen Bewegungen. Kristi Holden war
eine SUPER Christine, wobei ich ihren "Entenpopo" bei Hannibal
einfach nicht aus dem Kopf bekomme. Das Mikro ist dämlich versteckt!!! Tim
Martin Gleason stimmlich stark, aber die Phantome habe hier vom Eindruck
beide dominiert.
Anthony Crivello ist ein "älteres" Phantom und macht stimmliche
Schwächen (auch die Höhen) durch intensives Spiel wieder wett. Er scheint in
Las Vegas der Star zu sein, denn er wurde vom Publikum deutlicher gefeiert
als Brent Barrett. Sein Ende hat mich berührt. Nachdem Christine ging, hielt
er den Ring an die Brust und Schlug mit der anderen Hand drauf. Er wirkte
sehr gebrochen und verletzt und ... war berührend. Brent Barrett sehe vor
meinem geistigen Auge immer noch neben dem Spiegel stehen (bei Musik der
Nacht). Kann das gar nicht beschreiben. Unglaubliche Präsens! Gar nicht
gefallen haben mir persönlich Rebecca Spencer als Mme Giry (ätzend, die
wirkte wie unter Drogen, schaute immer zur Decke und ... Ne!) und Elizabeth
Loycano - viel schwächer als Kristi Holden. Stimmlich immer ein starker Bruch
zwischen Gesangs- und Sprechstimme. Sie klingt künstlich mädchenhaft.
Manchmal hat sie was von der Brightmann, aber das meine ich jetzt nicht
wirklich positiv. Wie soll ich sie beschreiben. Gefiel mir einfach nicht in
ihrer Künstlichkeit. War auch im schauspielerischen nicht so natürlich und
wirkte zum Beispiel bei der Musik der Nacht arg übertrieben, wo sie sich bog
wie eine Fahne im Wind. Hat auch ganz oft die Nase hoch und den Kopf im
Nacken, aber immer sehr übertrieben.
Zurück zum Stück.
An den Kernstücken hat man nicht viel geändert.
Die Proben zu Il Muto fehlen und die zweite Managerszene. Wichtige Textstücke
werden so eingebaut. Ganz neu dabei: nach dem Maskenball Vorhang zu, Giry
stürmt raus mit Raoul im Schlepptau. Szene ist gekürzt. Sie flieht dann durch
den Zuschauerraum und er will hinterher. Da kommen die Direktoren und
Christine (vor den roten Vorhang) und rufen ihn. Schnell wird das Wichtigste
zusammengefasst, da bricht Christine auf den Stufen, die in den Zuschauerraum
führen, zusammen. So wird der wichtige Text untergebracht.
Proben zu Il Muto gibt es nicht.
Ach ja - das Phantom warnt vor dem Chandelierfall nicht oben von der Brüstung,
sondern erst hört man nur seine Stimme und dann hängt er am Lüster. Netter
Effekt!
Da es keine Pause gibt, gibt es nach der Engelszene einen grellen Blitz und
das Opernhaus wird unter Feuerwerk als "Sichtschirm" aufgebaut.
Dahinter wird die Treppe (noch mit zusätzlichem Drehmechanismus) aufgebaut.
Die Direktoren treffen sich aber noch vor dem Opernhaus.
Oh ja - Joseph Bouquet - Der Arme muss mit dem Phantom kämpfen, bekommt dabei
die Schlinge um den Hals und wird von der Brüstung gestoßen. Auch gut gelöst,
dass man das mal "beobachten" kann.
Ich komme hier ganz aus der Reihenfolge.
Wishing you were
somehow here again - Mag ich ja
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