Wächtersbach – Die Altstadt
Wächtersbach
- Die ehemalige Stadtbefestigung
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Die Siedlung
Wächtersbach – hergeleitet von „Weychirsbach = den Weiher speisende Bach) -
gründet sich in staufischer Zeit. Die im Schutz der Wasserburg gelegene
Siedlung wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1236 erwähnt. Im 15.
Jahrhundert baut man zum Schutz der Bewohner eine Stadtmauer mit zwei Toren
und mehreren Wehrtürmen. Teile dieser
Stadtmauer sind noch erhalten und sichtbar – andere Teile der Stadtmauer
wurden überbaut und sind so auch noch erkennbar – der Rest wurde abgetragen
und die Steine an anderer Stelle wieder verwendet. |
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An dieser Stelle (Foto oben) stand einmal das Untertor :
„...ein Straßendurchlass mit Dach
und einem großen und einem kleinen Tor. Unter dem großen Tor plätschert in
einem offenen Graben der Bach heraus, der fast die ganze Stadt durchfließt.“
Das Untertor und das Pförtnerhaus (rechts davon) wurden im 17. Jahrhundert errichtet,
nachdem sich die Stadt ausgedehnt hatte und das ursprüngliche Untertor zum
„Mitteltor“ geworden war. Das Tor war mit einer Glocke und einer Uhr
versehen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Tor wieder abgetragen, weil es
für den zunehmenden Verkehr zu eng geworden war.
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So sieht das „Untertor“ heute aus |
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An dieser Stelle
befand sich das ursprüngliche Untertor, eines der beiden Stadttore, durch die man nach Wächtersbach
gelangen konnte. Wegen der Enge innerhalb der Stadtmauer musste aber schon
nach dem 30-jährigen Krieg auch außerhalb der Stadtmauer gebaut werden. Die
s.g. „Vorstadt“ entstand zwischen ursprünglichem Untertor und Lindenplatz.
Das Untertor wurde an den Ausgang zum Lindenplatz verlegt und das alte
Untertor bereits 1760 abgerissen. |
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Das Foto (oben) aus dem Jahr 1980 zeigt noch die
ursprüngliche Bebauung der Untertor-Straße. Das weiße Gebäude (rechts hinter dem Einbahnstraßenschild) wurde abgerissen und machte Platz für den modernen
Stadtbrunnen mit dem „Wächter am Bach“. Dieser Brunnen ist ein Bauwerk der
Neuzeit, denn vor der zentralen Wasserversorgung schöpften die Wächtersbacher
ihr Wasser aus zwei Becken, die von der Quelle im Schlossgarten über hölzerne
Rohre zur Entnahmestelle am
Alten Rathaus geführt wurden. < Folgt man dem
Schild „P“ Parkplatz (siehe Foto oben), das zur Gastwirtschaft „Ysenburger Hof“
gehört, dann sieht man ein noch
erhaltenes Stück der ehemaligen Stadtmauer. Der Halbrundturm hatte den Zugang
von der Stadt-Innenseite. Noch um die Mitte des 18. Jahrhunderts diente der
Turm auch als Gefängnis. |
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Die Häuser der Bachstraße lehnen mit der Rückseite an die
ehemalige Stadtmauer |
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Diese Häuserzeile in der Bachstraße lehnt mit der Rückwand an der ehemaligen Stadtmauer. |
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So sieht die Rückseite der Häuser in der Bachstraße aus – man
erkennt die Reste der Stadtmauer |
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Heute kann man hier rechts vor der Bäckerei Willeke in der
Bachstraße in den Asmussgarten
abbiegen. Das war früher nicht möglich, denn ein Durchbruch durch die
Stadtmauer wurde erst 1951 geschaffen. |
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Auch auf dem Alten Friedhof bei der evangelischen Kirche sind noch Reste der Stadtmauer
sichtbar. |
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Der Bereich des Friedhofs lag vor der Stadtmauer. 1588 fand
hier die erste Bestattung statt. |
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Auch hier ist noch der Rest eines halbrunden Wehrturms
erkennbar. |
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Bei diesem Haus in der
Pfarrgasse (rechts) kann man noch deutlich erkennen kann, dass das Haus mit
der Rückwand zum Herzgraben an der alten Stadtmauer abschließt. |
Dieser Mauerrest ist neben der Treppe zur evangelischen Kirche erhalten geblieben. |
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Die alte Stadtschule (oben rechts)
steht mit ihrer Vorderfront auf der alten Stadtmauer – Auch dem 1514 erbauten
Turm der evangelischen Kirche kann man noch ansehen, dass der Turm früher
einmal als Wehrturm gedient hat. Damals hatte er noch keinen Turmhelm und der
Wächter hatte freie Sicht zwischen den Zinnen. |
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Auch bei diesen Häusern der Pfarrgasse sieht man, dass sie mit
der Rückwand an der alten Stadtmauer lehnen, die hier ziemlich hoch über dem
Herzgraben erbaut war. |
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Der Herzgraben führt westlich an der Altstadt von Wächtersbach vorbei und war
früher ein natürlicher Schutz, weil der Bach zeitweise sehr viel Wasser führt
und sein Bachbett tief eingegraben ist. Heute ist der Bachlauf unterhalb dieses kleinen Abschnitts in
Rohre gefasst und nicht mehr erkennbar. |
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Die früher viel engere Straße führte neben dem Herzgraben um
die Stadt herum |
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Die Obertor-Straße in Richtung Wittgenborn An der engsten Stelle stand das Obertor, das die Stadt in Richtung Büdinger
Wald sichert. Abgerissen wurde das Tor im Jahr 1855. |
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Das Obertor wurde
weniger frequentiert wie das Untertor, durch das der meiste Verkehr abgewickelt
wurde. Im Obertor gab es einen Raum, in dem Durchreisende Hilfsbedürftige
eine Übernachtungsmöglichkeit
fanden – aber auch Straffällige konnten hier bis zur Verurteilung
eingekerkert werden. Wie am Untertor
standen auch vor dem Obertor viele Scheunen, für die innerhalb der
Stadtmauern kein Platz mehr war.
Ab ca. 1800 wurden dann auch Wohnhäuser hier errichtet. Zur Verteidigung
stand am Obertor auch ein fester Turm, der mit Doppelhaken bestückt war. >> So wie auf diesem Bild auf der Hauswand wird das Obertor ausgesehen haben. |
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An dieser Stelle hat das Obertor gestanden. Von Wittgenborn kommen konnte man hier in die Stadt
hineinfahren - oder über die Herzgrabenstraße um die Stadt herumfahren. |
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Zwischen Schlossweiher und Altstadthäusern befindet sich auch
noch ein Teil der alten Stadtmauer |
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Dieser ehemaligen Scheune direkt am Schlossweiher sieht man noch
an, dass sie wehrhaft war |
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Neben dem Schlossteich ist noch ein Stück der alten Mauer |
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Gudrun Kauck, Mai 2009 |
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